FORDERUNGEN von FRIDAYS FOR FUTURE WILHELMSHAVEN an die STADT WILHELMSHAVEN


Wir fordern eine Zukunft - für alle!

 

Die Klimakrise stellt für die Stabilität der Ökosysteme unseres Planeten

und für Millionen von Menschen eine existenzielle Bedrohung dar. Eine

ungebremste Erderwärmung ist eine enorme Gefahr für Frieden und

Wohlstand weltweit.

Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die Erde laut IPCC bereits

um circa ein Grad Celsius erwärmt. Es bleibt daher wenig Zeit, den

Klimawandel aufzuhalten und so zu verhindern, dass die Kipppunkte im

Klimasystem überschritten werden. Tun wir das nicht, werden die verursachten

Schäden weit höhere Kosten mit sich bringen als alle Investitionen

in konkrete Maßnahmen zur Vermeidung der Klimakatastrophe.

 

„Wir dürfen nicht mehr die Augen davor verschließen, was unser

Verhalten im globalen Zusammenhang bedeutet:

Wir leben im Wohlstand durch Ausbeutung des Planeten, indigenen

Völkern und auf Kosten aller zukünftigen Generationen“

 

Besonders wir in Wilhelmshaven ,,der grünen Stadt am Meer“ haben

eine besondere Verantwortung. Zumahl wir mit die ersten in Deutschland

sein werden, die mit dem erwartetem Meeresspiegelanstieg konfrontiert

werden. Auch auf das Weltnaturerbe Wattenmeer, welches sich

direkt vor unser Haustür befindet, wird der Meeresspiegelanstieg große

Auswirkungen haben. Noch können wir etwas tun und folgen der Klimakatastrophe

verringern, denn komplett können wir sie sowieso nicht

mehr verhindern. Sie zeigt sich bereits heute.


Wir fordern für Wilhelmshaven:

1. Erklärung des Klimanotstandes

Die Stadt Wilhelmshaven soll alle Beschlüsse der Stadt hinsichtlich ihrer Auswirkungen

auf die Klimakrise überprüfen. Es sollen weitergehende Maßnahmen für die

Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen durch die Stadt ausgearbeitet werden.

Der Oberbürgermeister berichtet mindestens einmal jährlich der Öffentlichkeit und

dem Rat über die Treibhausgas-Emissionen der Stadt sowie über die Maßnahmen

für ihre Reduzierung. Dabei soll die Umsetzung und Wirkungskraft der Maßnahmen

im jeweils vorangegangenen Jahr überprüft, bekannt gegeben sowie vom Rat bewertet

und angepasst werden.

 

2. Nutzung von Wasserstofftechnik

Die Stadt Wilhelmshaven soll in den Aufbau von Wasserstoffspeichertechnik investieren,

da Wilhelmshaven die besten Voraussetzungen dafür gegenüber anderen

Standorten Deutschlands bietet. Die generelle Infrastruktur ist vorhanden sowie die

passende Wetterlage mit häufigem Wind. Darüber hinaus machen die geplanten

Kabelanbindungen von Offshore-Windparks ans Festland Wilhelmshavens die Nutzung

der Windenergie für die Wasserstoffspeicherung möglich.

 

3. Erzeugung und Nutzung von regenerativen Energien

Die Stadt Wilhelmshaven soll die Nutzung von regenerativen Energien in öffentlichen

Gebäuden prüfen. Außerdem sollen städtische Dach- sowie Freiflächen für

die Erzeugung von regenerativen Energien genutzt werden. Hierzu zählt sowohl

die Windenergie als auch die Sonnenenergie. Diese Erzeugnisse sollen für die

Bürger*innen Wilhelmshavens nutzbar sein, durch z.B. Gründungen von Energiegenossenschaften

oder auch die direkte Einspeisung in das Netz des jeweiligen

Gebäudes.

 

4. Ausbau eines nachhaltigen Verkehrs

Der öffentliche Personennahverkehr soll sehr stark ausgebaut werden. Außerdem

soll er für Wilhelmshavener*innen so günstig wie möglich sein. Des Weiteren soll

die Stadt das Fahrradfahren in Wilhelmshaven so attraktiv wie möglich machen.

Darüber hinaus sollen verkehrsberuhigte Zonen rund um die Innenstadt eingerichtet

werden; in diesen sollen Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen im Straßenverkehr

bevorzugt behandelt werden.

 

5. Den Slogan ,,Grüne Stadt am Meer“ leben

Die Stadt soll die Entsiegelung und Erweiterung von Grünflächen fördern. Öffentliche

Plätze und Freiflächen der Stadt sollen so naturfreundlich und dem Klimaschutz

zuträglich wie möglich gestaltet sein. Dies soll bei bestehenden Plätzen

überprüft werden.

 

6. Teil des UNESCO- Biosphärenreservats Niedersächsisches Wattenmeer

werden

Wilhelmshaven soll Teil der Erweiterung des UNESCO–Biosphärenreservats Niedersächsisches

Wattenmeer werden. Wilhelmshaven soll sich dafür einsetzen,

diesem Titel gerecht zu werden und, wenn es so weit ist, nicht nur auf dem Papier

eine Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer

und sozialer Hinsicht sein.

 

7. Nachhaltigkeit in Freizeit und Tourismus

Öffentliche Veranstaltungen sollen plastikfrei, klimaneutral und umweltfreundlich

ausgerichtet werden, hierzu gehört auch eine Einschränkung von Feuerwerken,

welche immer große Folgen auf das Weltnaturerbe Wattenmeer haben. Plastikfreie,

Unverpackt- und Fair-Läden sollen besonders gefördert werden.

 

8. Nicht auf Flüssigerdgas (LNG) setzen

Die Stadt soll nicht in den Aufbau eines Flüssigerdgas-Terminals investieren. Flüssigerdgas

ist ein veralteter, fossiler Energieträger, der mit dem Ziel Deutschlands,

im Jahre 2050 ohne fossile Energieträger auszukommen, nicht vereinbar ist.

Download
Das ganze gibt es auch als Download:
Forderungen_29.11.2019.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.8 MB

Übergabe der Forderungen an Oberbürgermeister Carsten Feist:

Video: Wolf Dietrich Hufenbach